Biwakfliegen

Text von Dani Good:
Biwak mit Paul Wermelinger, Werner Zäch, Wegbegleiter Markus Breu und mir.
Der Plan war mit der Bahn bis Gaffia, dann via Baschalvasee zu den Steimandli (Rossstall) zu gehen, dort zu biwakieren um am nächsten Tag von dort zu starten.
Plan ist gut, aber beim Hochfahren in der Gondel besprechen wir, angestossen von Paul, eine etwas andere Route, die sich spannender anhörte.

Die neue Route führte uns mit der Bahn bis zur Pizolhütte, dann ein Stück dem gut ausgebauten Weg entlang Richtung Wildseelücke.
Plötzlich verliess Paul den Weg und folgte einem kaum sichtbaren, eher erahnenden Wildtierpfad. Über den Pfad erreichten wir dann den Grat zwischen Sichler und Schottenseehorn. Wer den Grat kennt, weiss, dass da auch leichte Kletterei auf uns wartet, was mit unseren grossen Rucksäcken die Aufgabe noch etwas erschwerte.

Nach der Besteigung des Horns mit Eintrag ins Gipfelbuch erfolgte der Abstieg zum Rossstall. Dort angekommen sahen wir, dass wir nicht die einzigen, mit der Idee zum übernachten waren. Es gab als Zugabe noch etwas Bumbum-Musik. Markus Breu startete zu seinem Abgleiter und verliess uns noch am Abend.

Das Wetter war nach der Ankunft auch nicht sehr gnädig mit uns, kühl und in einer feuchten Wolke schlugen wir das Lager auf. Als wir uns gestärkt hatten ging ich noch etwas spazieren und sah noch einen Wanderer mit grossem Rucksack vom Baschalvasee, Baseggla hochkommen. Später entpuppt er sich als unser barfussgängiges Mitglied Vinzenz. Er konnte noch die letzte Bahn ergattern und ist von der Furt losgegangen. Auf die Frage, ob seine Schuhe drückten antwortete er, dass er meist barfuss geht.
Er baute sich noch ein spezielles Nachtlager aus Steinplatten.

Die Nacht war kalt, aber fantastisch, siehe Bilder…

Ausgeruht war ich am Morgen bestimmt nicht, da ich mich nicht gewöhnt bin zu biwakieren. Mein erstes Biwak seit meiner Jugend.
Zum Mittagessen musste ich wieder im Tal sein, also startete ich früh.
Die anderen warteten auf das Einsetzen der Thermik und starteten erst dann, es lohnte sich, denn sie konnten sich gut halten und einen langen Abschlussflug geniessen.